Im Jahr 2005 reiste eine kleine Gruppierung der St.-Elisabeth-Gemeinde nach Klimowitschi in Weißrussland. Ziel der Reise war seinerzeit gar nicht das dortige Altenheim. Vielmehr gab es in Hagen die Initiative „Kinder von Tschernobyl“. Es sollten ca. 25 Kinder die Gelegenheit erhalten, sich von den Folgen des „Fallout“ in unserer Stadt zu erholen. An diesem Projekt waren seinerzeit auch einige Aktive aus St. Elisabeth beteiligt. Es war wohl Gottes Fügung, dass wir damals auf das dortige Altenheim aufmerksam wurden. Schnell bemerkten wir, dass die hygienischen Bedingungen dort bedenklich waren. Das Personal tat zwar alles Menschenmögliche, aber es fehlte an den notwendigen Hygieneartikeln.
Schon auf unserer Rückreise nach Hagen entschieden wir, ein Projekt in St. Elisabeth anzusiedeln, das sich genau um die Bereitstellung dieser so wichtigen Hygieneartikel für das Altenheim kümmern sollte. Wir hielten Vorträge, zeigten Fotos und sammelten Spendengelder. Die Gemeindemitglieder wurden sensibel für die Zustände im Altenheim Klimowitschi. Schnell stieg auch die evangelische Nachbargemeinde Matthäus in unser Hilfsprojekt ein. Seitdem arbeiten die Gemeinden Matthäus und St. Elisabeth Hand in Hand für diese ökumenische Aufgabe.
In den vergangenen 18 Jahren haben wir das Altenheim rund zehn Mal besucht. Mit den hier gesammelten Spendengeldern reisten wir nach Klimowitschi, um die Hilfe dort persönlich einzusetzen. Wir kauften massenweise Hygieneartikel, wie Höschenwindeln, Inkontinenzartikel, Wasserfilter, Waschpulver, Seife, Haarshampoo und vieles mehr. Auch Waschmaschinen standen auf unserem Einkaufszettel, damit das Personal verstärkt in der Pflege eingesetzt werden konnte, anstatt die Wäsche auf der Hand zu waschen. Ein besonderes Highlight war der Transport von 20 ausrangierten Krankenhausbetten nach Weißrussland, damit vor allem die bettlägerigen Bewohner*innen dort komfortabler gepflegt werden können.
Doch dann kam die Corona-Pandemie und es war lange nicht möglich, das Altenheim persönlich zu besuchen. Coronabedingt wäre eine Reise nach Weißrussland inzwischen wieder unbedenklich. Aber jetzt ist es der Krieg, durch den auch Sanktionen gegen Weißrussland verhängt wurden. Eine Einreise per Zug, Flugzeug oder PKW ist aktuell nicht möglich. Jedoch werden wir Klimowitschi , sobald das denkbar ist, wieder besuchen.
Zum Glück haben wir vor Ort unseren wichtigen Verbindungsmann und Freund Ivan Borshchov, der uns regelmäßig auf dem Laufenden hält und ohne dessen vorzüglicher Kontakte ins Altenheim und zu den Verantwortlichen der Stadt Klimowitschi dieses internationale Projekt nicht umgesetzt werden könnte.
Was tun wir zurzeit? Wir setzen unsere Vortragsarbeit fort und informieren in unseren Gemeinden über die aktuelle Situation. Wir denken und beten, auch in ausgesuchten Gottesdiensten, an die Menschen in Klimowitschi und insbesondere an die Bewohner*innen des Altenheimes. Und wir erbitten weiterhin Ihre Spenden an:
Katholische Kirchengemeinde St. Elisabeth
Sparkasse an Volme und Ruhr
IBAN: DE 45 4505 0001 0112 0049 62
BIC: WELADE3HXXX
Stichwort: Altenheim Klimowitschi
Lassen wir die unschuldigen Menschen nicht im Stich!
Britta und Thomas Große
Für das Klimowitschi-Team