Erzählung vom Leiden und Tod Jesu nach Matthäus mit Passionschorälen von Johann Sebastian Bach
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Diese Videobotschaft berichtet die Passionsgeschichte Jesu aus dem Evangelium des Matthäus, niedergeschrieben um die Zeit 80 bis 90 nach Christus.
Das dramatische Geschehen lesen Lektorinnen
unserer Gemeinden gemeinsam mit Pater Elgan, der die Christusworte spricht.
Das Vokalensemble „Cantemus“
unter Leitung der Altistin Sandra van Gemert singt, begleitet von der Orgel, Bach-Choräle
dazu, die den großen Passionskompositionen des Thomaskantors entnommen sind.
Die Texte des Evangeliums sind
uns von Kindsbeinen an vertraut und ziehen uns immer wieder in ihren Bann, wenn
sie zu uns gesprochen werden. Johann Sebastian Bach stellt uns in seinen
Chorälen die Betrachtungen der gläubigen Christengemeinde dazu vor.
In den großen Eingangschor
seiner Matthäuspassion bettet er den Choral ein:
„O Lamm Gottes
unschuldig, am Stamm des Kreuzes geschlachtet. Allzeit erfund’n geduldig,
wiewohl du warest verachtet. All Sünd hast du getragen, sonst müssten wir
verzagen. Erbarm dich unser, o Jesu!“
Auf die Einsetzungsworte Jesu („Nehmt
und esset – Trinkt alle daraus“) dankt die Gemeinde mit Worten der Labung und
Erquickung:
Erkenne mich,
mein Hüter, mein Hirte, nimm mich an! Von dir, Quell aller Güter, Ist mir viel
Gut’s getan. Dein Mund hat mich gelabet mit Milch und süßer Kost; Dein Geist
hat mich begabet mit mancher Himmelslust.
Jesu Gefangennahme erschüttert
die Gemeinde, wie das um 1525 entstandene lutherische Kirchenlied zum Ausdruck
bringt:
O Mensch,
bewein dein Sünde groß, darum Christus seins Vaters Schoß äußert und kam auf
Erden, von einer Jungfrau rein und zart für uns er hier geboren ward, er wollt
der Mittler werden. Den Toten er das Leben gab, und legt dabei all Krankheit
ab, bis sich die Zeit herdrange, dass er für uns geopfert würd, trüg unsrer
Sünden schwere Bürd wohl an dem Kreuze lange.
Leiden und Jesu Wunden
werden von der Gemeinde in zwei Chorälen tief mitempfunden:
Wer hat dich so
geschlagen, mein Heil, und dich mit Plagen so übel zugericht‘? Du bist ja nicht
ein Sünder, wie wir und unsre Kinder, von Missetaten weißt du nicht.
und
O Haupt voll
Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn, o Haupt, zu Spott gebunden mit
einer Dornenkron, o Haupt, sonst schön gezieret mit höchster Ehr und Zier,
jetzt aber hoch schimpfieret: gegrüßet seist du mir.
Du edles
Angesichte, vor dem sonst schrickt und scheut das große Weltgerichte, wie bist
du so bespeit, Wie bist du so erbleichet, wer hat dein Augenlicht, dem sonst
kein Licht nicht gleichet, so schändlich zugericht‘?
Jesu Sorge für seine Mutter
und den Jünger, den er liebt, spiegelt der Choral
Er nahm alles
wohl in Acht in der letzten Stunde, seine Mutter noch bedacht, setzt ihr ein‘n
Vormunde. O Mensch mache Richtigkeit, Gott und Menschen liebe, stirb darauf
ohn‘ alles Leid, und dich nicht betrübe.
Zuletzt richtet die
Gemeinde den Blick auf den eigenen Tod und die Hoffnung der Auferstehung mit
dem Schlusschoral aus der Johannespassion. Der Text mag uns Heutigen vielleicht
frömmlerisch vorkommen, er enthält aber wunderbare Bilder voll Trostes und
Hoffnung:
Ach Herr, lass
dein lieb Engelein am letzten End‘ die Seele mein in Abrahams Schoß tragen; den
Leib in sein’m Schlafkämmerlein gar sanft, ohn ein‘ge Qual und Pein, ruhn bis
am jüngsten Tage. Alsdann vom Tod erwecke mich, dass meine Augen sehen dich in
aller Freud, o Gottes Sohn, mein Heiland und Genadenthron, Herr Jesu Christ,
erhöre mich, erhöre mich, ich will dich preisen ewiglich.
Die Mitwirkenden sind:
Texte:
Anke Dollberg, Christina Harnos, Stefanie Hoppe, Tanja Nießen, Barbara Schocke; Jesus-Worte: Pater Elgan
Choräle:
Elisabeth Köhne und Jennyfer Pabst, Sopran; Sandra van Gemert, Alt; Matthias Guhling, Tenor; Herbert Suwelack, Bass
Orgel:
Cornelius Pabst
Aufnahmeleitung: Martin Mücke, der auch die Technik zur
Verfügung stellt